16. Mär 2022
Rainer B. berichtet von seiner Aufgabe als ehrenamtlicher Betreuer
Herne, März 2022
Rainer B. arbeitet als Wohnstättenleiter bei der Lebenshilfe Herne / Wanne-Eickel. Zusätzlich engagiert er sich ehrenamtlich bereits seit 20 Jahren als gesetzlicher Betreuer. Eine Aufgabe, die ihm spürbar wichtig ist.
Während seines Studiums machte Herr B. ein Praktikum bei einem Betreuungsverein. Ursprünglich als berufliches Sprungbrett gedacht, verlief seine Karriere dann doch anders als geplant. Das damals übernommene Ehrenamt aber blieb – und das nun bereits seit 20 Jahren. Als gesetzlicher Betreuer eines inzwischen 72-jährigen Mannes mit geistiger Behinderung, der in einem betreuten Wohnheim lebt, steht er in regelmäßigem Austausch mit seinem Betreuten und den Mitarbeiter:innen der Einrichtung. Dies können Besuche, aber auch Telefonate sein. Manchmal begleitet er auch bei Arztbesuchen. Zwischendurch stehen auch Entscheidungen, z.B. bei einer Operation an. Auch wenn Rainer B. selbst – und während der Corona-Krise nochmals mehr – als Wohnstättenleiter einer Wohnstätte für Menschen mit Behinderung viel zu tun hat, macht er gerne weiter. „Im Laufe der Jahre ist dort ein Vertrauen entstanden“, berichtet Rainer B. „Ich kann mir nicht vorstellen aufzuhören und die Betreuung an jemand anderen zu übergeben. Außerdem sollte jeder ein Ehrenamt machen!“
Zum Hintergrund (aus dem Familienratgeber der Aktion Mensch):
Rechtliche Betreuung bekommen Menschen, die nicht in der Lage sind, für sich selbst zu entscheiden. Das können zum Beispiel Menschen sein, die eine geistige Erkrankung oder Behinderung haben. Sie müssen mindestens 18 Jahre alt sein. In Deutschland haben etwa 1,3 Millionen Menschen einen rechtlichen Betreuer. Seit den 1990er Jahren hat sich die Zahl der Betreuungen fast verdreifacht. Dies könnte daran liegen, dass immer mehr Menschen in Deutschland sehr alt werden. Dadurch gibt es mehr Menschen mit Alterserkrankungen, wie zum Beispiel Alzheimer oder Demenz.